Mittwoch, 22. Juni 2016
Der Weg in die richtige Richtung
Manchmal muss man sich einfach entscheiden. Entweder man nimmt die roten oder die blauen Schuhe, Schokolade oder Gummibärchen, Kaffee oder Tee. Jede einzelne Entscheidung beeinflusst unser Leben, egal ob groß oder klein, sie alle spielen eine Rolle. Das Leben ist wie ein Spaziergang durch die Stadt. Jedes mal, wenn man sich für eine Richtung entscheidet – links, rechts oder geradeaus – entscheidet man damit auch für seine Zukunft, wen man trifft, was man sieht, das alles beruht auf einer einzigen, in unseren Augen, kleinen Entscheidung. Man weiß meistens weder was einen erwartet, noch was man eventuell verpassen könnte. Mit jeder dieser Entscheidungen sorgen wir selbst für eine Veränderung in unserem Leben.
Man trifft am Tag so viele Entscheidungen und merkt manchmal nicht mal, was diese für Auswirkungen auf das alltägliche Leben haben können. Wenn ich mich zum Beispiel in der Schule unterbewusst dafür entscheide nicht mitzuarbeiten, weil man keine Lust hat oder überhaupt keine Ahnung vom Unterrichtsthema hat, dann hat das Auswirkungen auf meine Note, die mir in diesem einen Augenblick, in dem ich im Unterricht sitze und mir nichts Böses denke, gar nicht in den Sinn kommen. Auf die Auswirkungen dieser einen Entscheidung kann so viel aufbauen und irgendwann kann man diese Entscheidung nicht mehr rückgängig machen und man muss dazustehen.
Was wenn die Entscheidung eine Größe annimmt, die ihr selbst nicht mehr richtig überblickt? Was wenn man nicht weiß, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat? Ganz ehrlich, macht euch da nicht so Gedanken drüber. Es wird in eurem Leben noch so viele Situationen geben, in denen ihr euch entscheiden müsst und glaubt mir, ihr werdet nicht jede davon richtig treffen. Jeder macht Fehler und das ist auch gut so, denn wer würde denn noch irgendetwas fürs Leben lernen können, wenn er ja sowieso schon alles von Grund auf richtig macht. Außerdem führen einen die vermeintlich „falschen“ in eine Richtung, die man zwar nicht in Betracht gezogen hat, aber die einen viel zufriedener und glücklicher macht, als es die andere Entscheidung hätte machen können.
Aber manchmal plagen einen die Gedanken darüber, ob man sich richtig entschieden hat so sehr, dass man sich in manchen Situationen fragt, wie es wohl wäre, wenn man sich anders entschieden hätte? Wäre ich dann glücklicher? Vielleicht, aber ich hätte mich bestimmt genau wie jetzt auch gefragt, was gewesen wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte und da liegt der Fehler des menschlichen Denkens. Wir können uns häufig nicht mit unseren Entscheidungen zufrieden gehen und denken immer darüber nach, ob wir es besser haben könnten. Wahrscheinlich könnten wir das sogar, aber warum stehen wir nicht einfach zu unseren Entscheidungen und geben uns mit dem zufrieden, was wir haben?
Die Menschen wollen schon seit geraumer Zeit immer das Bessere haben, aber was wenn das „Bessere“ gar nicht besser ist? Wenn diese Illusion nur durch unsere eigene Unfähigkeit unsere Entscheidungen zu akzeptieren entsteht?
Wieso fangen wir nicht einfach mal damit an, dankbar für das zu sein, was wir haben? Jeden Moment könnte es uns wieder genommen werden und dann trauern wir dem hinterher, ohne es vorher auch nur in irgendeiner Weise gewürdigt zu haben. Es wird für uns zur Alltäglichkeit und deshalb wirkt alles andere auf uns besser, weil das für uns etwas Neues ist und wir diese Erfahrung gerne machen würden, aber sobald wir mit dieser Entscheidung länger leben müssen, wollen wir wieder etwas anderes. Einfach, um alles ausprobieren zu können.
Ich bin dabei zu lernen, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Ich frage mich jeden Tag mindestens einmal, ob ich mich nicht auch anders entscheiden hätte können. Aber mal ehrlich, es hatte doch auch seine Gründe, warum ich mich so entschieden habe und nicht anders, oder? Ich meine irgendwas muss mein Unterbewusstsein sich doch dabei gedacht haben diesen Weg zu gehen.
Am besten fange ich so schnell wie möglich an, alles optimistisch zu sehen. Es hat alles seine Gründe. Ich glaube vielleicht nicht an Gott, aber ich glaube daran, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert, auch wenn es Dinge sind, mit denen ich ganz und gar nicht einverstanden bin. Ich muss so oder so damit zurechtkommen, also warum groß versuchen mich dagegen zu wehren? Gegen manche Sachen kann ich einfach nichts ausrichten und je schneller ich das einsehe, desto besser ist es.
Man hat im Leben auf so wenig Dinge Einfluss und doch halten wir Menschen uns für die intelligentesten Wesen auf diesem Planeten und vielleicht macht genau das uns so unintelligent. Wir rechnen gar nicht damit, dass es etwas geben könnte, das schlauer ist als wir oder es etwas gibt, das es mit uns aufnehmen könnte. Wir sind so überzeugt von uns und das obwohl wir täglich so viele Fehlentscheidungen treffen. Auf unsere Gesamtheit mag das keinen Einfluss haben, aber ich bin mir sicher, dass jeder etwas hat, dass er oder sie jeden Tag mit sich rumschleppt und überlegt, ob er oder sie in der Situation richtig gehandelt hat. Nach außen wirken wir alle so entschlossen und selbstsicher, doch in unserem Inneren haben wir bei nahezu allem Zweifel.
Vielleicht sollten wir einfach mal anfangen zu akzeptieren, dass wir nicht auf alles Einfluss haben können. Es ist uns vorbestimmt was uns in unserem Leben wiederfährt, naja gut oke vielleicht nicht vorbestimmt, aber jedem steht ein individueller Lebensweg zur Verfügung.

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